Montag, 5. Mai 2008

Rückblick

Seit nunmehr als einer Woche lebe ich im bevölkerungsreichsten Staat der Vereinigten Staaten von Amerika – kurz gesagt: im „Golden State“.

Obwohl hier das wenigste so funktioniert wie in der heimischen Schweiz, wage ich zu behaupten, dass ich den anfänglichen Kulturschock überwunden habe. Ferner habe ich mich damit abgefunden, dass es wohl für die Amis völlig legitim ist, wenn man seinen eigenen Sarg im Supermarkt kaufen kann.

Die Amerikaner sind sehr offen, reden gerne und viel. Betritt man ein Restaurant oder einen Supermarkt, wird man dermassen freundlich begrüsst, als ob man sich seit Jahren kennt. Schnell ist man im Small-Talk mit dem Angestellten und genauso schnell möchte jener wissen, woher man kommt. Auf die Antwort „Switzerland“ folgt stetig ein: „oh great, that’s nice“. Meine argwöhnische Gegenfrage „you know, where it is?“ verursacht meistens Ratlosigkeit. Eine junge Angestellte entgegnete einst, dass die Schweiz doch diese Insel sei. Nun ja, soviel zu diesem Thema.

Viele Amis sind sehr schlampig und leben frei nach dem Motto „Komm ich heut‘ nicht, komm ich morgen". Ist das der American way of life? Ich hoffe es nicht.

Die schlampige Einstellung ist auch in meiner Schule präsent. Einige Schüler in meiner internationalen Klasse haben sich schon dermassen gut integriert, dass es mich fast schon nervt. Paradebeispiele: Zur Stunde kommt, wer Lust hat. Bin ich müde, benutze ich meine Bücher als Kissen. Habe ich hunger, gehe ich während der Stunde einkaufen und die Hausaufgaben, welche 10 Minuten beanspruchen, werden nicht gemacht, weil die Sonne scheint. Muss ja nicht’s lernen, Papa zahlt ja.

Bestimmt fragt sich der Leser, ob es hier auch positive Sachen hat. Ja durchaus. Das Wetter zum Beispiel; seit meiner Ankunft geniesse ich nur Sonnenschein und angenehme 25 Grad.

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